Wilhelmshaven, den 09.06.2024

Exkursion zum Hafen Brake am 31.05.2024 durch den Nautischen Verein Wilhelmshaven – Jade

Von Josef Schöning

Wilhelmshaven / JS - Eine 24-köpfige Gruppe des Nautischen Vereins Wilhelmshaven - Jade e.V. machte sich am 31. Mai auf die Reise zum Seehafen Brake, um insbesondere die Umschlaganlagen der Firma J. Müller AG, aber auch die weitere Hafeninfrastruktur mit dem vielseitigem Güterumschlag des Braker Hafens kennen zu lernen.

In Brake angekommen, ging es zunächst hinauf auf das Silo Nr. 6, ein ca. 80 Meter hoher Stahlbetonsilo mit Tagungsraum und Aussichtsplattform. Von dort konnte man eine wunderbare Sicht über das gesamte Umland von Brake, der gegenüberliegenden Flussinsel Harriersand sowie dem gesamten Hafengeschehen genießen. Es konnten diverse Schiffe auf der Weser sowie verschiedene Umschlagsvorgänge von Ladungsgütern aus der Höhe beobachtet werden.

Begrüßt wurde die Gruppe persönlich von Herrn Jan Müller, Vorstandsvorsitzender der J. Müller AG. Der Gastgeber gab interessante Einblicke in das Hafengeschehen in Brake und auch darüber hinaus.

Anschließend wurde eine sachkundige Hafentour mit dem Bus durchgeführt. Besonders beindruckend waren dabei die vorhandenen Lagerflächen und Hallen in Umfang und Größe.

Die Kaianlagen an der Weser haben eine Gesamtlänge von ca. 2000 Meter. Der südliche Hafenbereich dient dem Umschlag von Getreide und Futtermitteln. In nördlicher Richtung schließt sich der Bereich für Forstprodukte wie Zellulose und Holz sowie Eisen und weitere Massengüter an.  Ganz im Norden liegt dann der recht neue „Niedersachsenkai“ mit einer Länge von 450 Meter. Hier werden Stahl- und Projektladungen sowie Windenergie-Komponenten und Zellulose umgeschlagen.

Der hinter einer Seeschleuse liegende Binnenhafen wird von See-, Binnen- und Fischereischiffen genutzt.

Die Hafenwirtschaft von Brake wartet seit Jahren auf die geplante Weservertiefung. Derzeitig können Schiffe mit maximal 11,90 Meter den Hafen Brake anlaufen, geplant sind Tiefgänge bis 12,80 Meter.

Nach der Rundfahrt ging es wieder zurück nach Wilhelmshaven. Die Teilnehmer der Fahrt waren allesamt beindruckt von den unterschiedlichen Möglichkeiten und Kapazitäten des Hafen Brake.

Ein besonderer Dank für die hervorragend organisierte Fahrt geht an Arno Wiemers, Beiratsmitglied des Nautischen Vereins.


Exkurs des Nautischen Verein Wilhelmshaven-Jade e.V. nach Rotterdam

von Josef Schöning

Wilhelmshaven/JS: Kürzlich machte sich eine 23-köpfige Gruppe unter der Leitung von Dietmar Janssen, dem Vorsitzenden des Nautischen Vereins Wilhelmshaven–Jade e.V., auf den Weg nach Rotterdam.

Hervorragend organisiert wurde die Fahrt durch das Beiratsmitglied des Vereins Konteradmiral a.D. Gottfried Hoch, der die Reise selber leider nicht mitmachen konnte.

Erstes Ziel und auch gleichzeitig Unterkunft war die SS „Rotterdam“, das ehemalige Flaggschiff der niederländischen Reederei Holland – America Liyn und heute Museum, Hotel- und Eventschiff.

Die SS „Rotterdam“ war das größte jemals in den Niederlanden gebaute Passagierschiff und wurde am 03. September 1959 in Dienst und in 2000 außer Dienst gestellt. Nach mehreren Besitzerwechseln kam das Schiff dann im Mai 2006 bis zum Sommer 2008 für umfangreiche Sanierungsarbeiten nach Wilhelmshaven, um später in Rotterdam im alten Seemannsviertel Katendrecht als Hotelschiff und Touristenattraktion zu liegen.

Gleich nach Ankunft wurde eine umfangreiche und informative Schiffsbesichtigung vorgenommen. Ein ehemaliges Besatzungsmitglied führte durch die diversen Decks und erzählte dabei viele interessante Anekdoten aus dem Leben der „Rotterdam“ als Passagierschiff.

Am nächsten Tag gaben dann zwei Hafenrundfahrten jeweils im inneren und äußeren Hafen Rotterdams einen eindrucksvollen Überblick über die gewaltigen Ausmaße des Rotterdamer Hafens.

Besonders imposant war die Rundfahrt mit der „Futureland Ferry“ in der Maasflakte 2. Die Maasflakte (Maasfläche) besteht aus einer großflächig angelegten künstlichen Insel südlich der Einmündung des Nieuwe Waterweg in die Nordsee und liegt ca. 40 km vom Stadtzentrum von Rotterdam entfernt.

Umfangreiche Wasserbauarbeiten haben dort bereits gewaltige Hafenanlagen entstehen lassen. Modernste Containerterminals, Offshorebereiche aber auch Anlagen für Massengut wie Erdöl, Erdgas und Kohle sind dort entstanden und erfahren immer noch eine Erweiterung. Schiffe mit Tiefgängen bis zu 20 Meter können den Hafen anlaufen. Dort soll ebenfalls der größte Wasserstoff Hub Europas entstehen.

Mit einer Vielzahl von Impresssionen wurde dann am dritten Tag die Rückfahrt angetreten. Nicht nur die SS „Rotterdam, die imponierende Hafengröße, sondern auch die kleinen sogenannten „Watertaxis“ hinterließen einen bleibenden Eindruck. Von festgelegten Stationen konnte man mit diesen schnell zu verschiedenen Zielen gelangen und dabei u.a. die Skyline von Rotterdam betrachten.