Zum vorletzten Vortrag in diesem Jahr hatte der Nautische Verein Wilhelmshaven - Jade einen hoch qualifizierten Fachmann für ein aktuelles Thema gewinnen können :
Prof. Dr. Ing  Christian Denker lehrt an der Seefahrtschule  (JHS) Elsfleth am Fachbereich Seefahrt  und Logistik, forscht an Themen zur Erhöhung von Sicherheit und Effizienz durch Digitalisierung und Automatisierung in der Schifffahrt und ist wissenschaftlicher Leiter im Kompetenzzentrum  Green Shipping  in Nds. Auch hat er praktische Erfahrungen in der Seefahrt gesammelt, sein Schwerpunkt liegt
aber auf dem Gebiet der Informatik. 
In Elsfleth stehen ihm und seinen Teams 5 Schiffsbrücken in der größten Schiffs - Simulationsanlage in Deutschland in öffentlicher Hand zur Verfügung und, neben einigen kleineren  Booten, auch "LISSIE", das Segelschulschiff der Schule in Elsfleth !
In einer Graphik veranschaulichte er die hohe Verluste von Containern ( 2013 : > 5000 , 2020 ca 4000, 2021 ca 2000 - der Schnitt liegt aber bei ca 1300 / 10 Jahre  bei ca 250. 000.000 Containertransporten (2024 konnten 2 der 576 Container geborgen werden ! ). Diese Verluste - als Hindernis  gefährlich , weil teilweise unsichtbar und noch schwimmend, aber auch als Versicherungsschaden nicht zu vernachlässigen - rechtfertigen diese Forschungen, besonders , wenn es sich um  Container mit Gefahrgut handelt  (10% der transportierten Container enthalten gefährlichiche Güter ! Viele enthalten Lithiumbatterien ,)
Mit dem eindrucksvollen Bild eines Südsee Strandes  vor und nach der Havarie eines Containers, der "nur" Plastikpellets  ( Nurdels) geladen und diesen Strand mit einer dicken Schicht bedeckt hatte, konnte der Referent die Brisanz des weltweiten Containertransports den zahlreichen interessierten Zuhörern verdeutlichen !
Die größten  Verluste entstanden  bei den Havarien der MOL COMFORT ( 2013 : ca 4300 ), bei der ONE APUS (2020: 1800) und bei der MAERSK ESSEN (2021: 750).
Ermittlungen haben ergeben, dass die Besatzung während der Fahrt den Verlust nicht bemerkt ! ( bzw noch nicht bemerken kann  - auch daran kann noch geforscht werden .)
Ab 1.1.2026 ist daher jeder Schiffsführer verpflichtet, jeden Containerverlust unverzüglich an Schiffe in seiner Nähe und an den nächsten Hafen zu melden - und auch an seinen Flaggenstaat !
Das Forscherteam arbeitet empirisch an Lösungen zur besseren Ortung, indem an schwimmenden Containermodellen kleine Sender angebracht werden , die untereinander Kontakt aufnehmen und auch zum Mutterschiff .
Noch ist die Reichweite nicht befriedigt, mit KI aber soll eine Vernetzung der Sender untereinander erfolgen - schließlich muss bei 20 kn Fahrt bis zum Aufstoppen des Schiffes eine Entfernung mehr als 10sm  überbrückt werden . ( Die neue Regel in der SOLAS enthält allerdings noch keine Vorschrift über die weiteren  Maßnahmen nach der Entdeckung eines Container  Verlusts ).
Mit eindrucksvollen Darstellungen der Havarie der MSC  ZOE in der Nacht vom 02.01.2019 in 5,5 Std im " Zeitraffer"  beendete der Referent seine Ausführungen und stellte sein Projekt " Entwicklung und Demonstration eines neuartigen Havariedetektions - und Kommunikationssystems vor .
Danach stellte er sich den vielen Fragen aus dem Audtorium.

K.Niderehe , NV 2. SF, 02.11.25